
Eine Ausstellung für die Kirche St. Andreas in Lutherstadt Eisleben
Wie kann man den Kirchenraum als kulturelles Erbe erlebbar machen? Im Rahmen von „Kirchturmdenken“ setzt die Gemeinde der Kirche St. Andreas eine Ausstellung um und erweitert diese um musikalische und erlebnispädagogische Angebote. Ziel ist es, den Sakralbau als Ort für Begegnung, Bildung und Kultur zu stärken.
Die Evangelische Kirchengemeinde St. Andreas-Nicolai-Petri gehört zum Kirchengemeindeverband Lutherstadt Eisleben. Das über Jahrhunderte vom Bergbau geprägte Mansfelder Land und die Stadt Eisleben gehören zu einer strukturschwachen Region im ländlichen Raum. Die Kirche St. Andreas ist der Mittelpunkt des Gemeindelebens und steht in der Öffentlichkeit der Stadt und des Tourismus um Martin Luther. Ziel der Kirchengemeinde ist es, die reformations- und kunstgeschichtlichen Themen, die in der Kirche dokumentiert sind, erlebbar und erfahrbar zu machen. Das Projekt wird von ehrenamtlich Tätigen getragen, die daran arbeiten, einen lebendigen Ort der Kulturvermittlung zu schaffen, um Menschen anzusprechen und an einer nachhaltigen Nutzung des kulturellen Erbes teilhaben zu lassen.

Kirche St. Andreas in der Lutherstadt Eisleben. Die Umsetzung der Ausstellung für die Kirche wird durch das Programm „Kirchturmdenken“ gefördert. Foto: Fotostudio Ahlhelm, Lutherstadt Eisleben
Die Kirche St. Andreas, erstmals im Jahre 1180 erwähnt, stellt den baulichen Mittelpunkt der historisch gewachsenen Altstadt Eislebens dar. Ihre Türme und Dächer prägen den Blick über den Marktplatz. Der heutige Bau ist eine spätgotische mehrschiffige Halle mit einer Doppelturmanlage im Westen. Das Kircheninnere ist geprägt von weiten Bögen, hohen Seitenschiffen und dem Kreuzgewölbe im Hauptschiff. Die Kirchenausstattung stammt aus der Spätgotik und Frührenaissance. Die Kanzel aus dem frühen 16. Jahrhundert befindet sich an einem Pfeiler im Mittelschiff. Von dieser Kanzel predigte Martin Luther 1546 kurz vor seinem Tod. Die Reformation wurde in Eisleben schrittweise eingeführt, so gab es in der Kirche St. Andreas zeitweise sowohl katholische als auch evangelische Gottesdienste.

Zukünftig können die Besucher*innen der Kirche St. Andreas den Altar und weitere Ausstattungsstücke durch Audioführungen individuell erkunden. Foto: Fotostudio Ahlhelm, Lutherstadt Eisleben
„Kirchturmdenken“ fördert Ausstellungskonzept in der kirche ST. Andreas
Die Kirche ist heute ein Ort für Kirchenbesucher*innen, kulturhistorisch interessierte Tourist*innen, Musikliebhaber*innen und Menschen, die auf der Suche nach einem Ort der Ruhe sind. Ziel des Förderprojektes durch „Kirchturmdenken“ ist die Umsetzung eines Ausstellungskonzeptes, um eine umfassende kulturelle Nutzung der Kirche, mit reformationsgeschichtlichen und kunsthistorischen Schwerpunkten, musikalischen Aktivitäten und erlebnispädagogischen Angeboten der Kirchenerkundung zu stärken.
Schwerpunkte bilden die drei Säulen: Kunst – Musik – Spiritualität. Das geförderte Vermittlungsvorhaben soll die Besucher*innen mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Intentionen durch die Kirche führen, Geschichten zu den Themenkreisen erzählen und Ergebnisse der Bauforschung bekannt machen.
individuelle Rundgänge per Audiotour
Die Besucher*innen können sich auf dem Weg zu den Ausstattungsobjekten Flügelaltar, Lutherkanzel, Gnadenstuhl, Grabmale, Kronleuchter und Orgel den Kirchenraum erschließen und die Funktion des Raumes verstehen. Vorgesehen sind variable Rundgänge nach einem Baukastenprinzip als Audiotour oder geführt durch Faltblätter – Besucher*innen können kurz verweilen oder einen längeren Weg wählen. Die Rundgänge können individuell gestaltet werden, es kann zwischen den Erzählsträngen der Themenschwerpunkte gewechselt werden.
Die barrierefreie Zugänglichkeit wird durch eine multimediale Präsentation, Hörbeiträge, Tastmodelle, eine Riechstation sowie Erläuterungen in Zusammenarbeit mit dem Büro für leichte Sprache der Lebenshilfe Mansfelder Land e.V. realisiert.
Ziel ist es, den Kulturtourismus unter Berücksichtigung der regionalen Identität und der lokalen Besonderheiten zu stärken.
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